Milena Jesenská (1896-1944)

Milena Jesenská Biografie
Milena Jesenská; See page for author, Public domain, via Wikimedia Commons

„Ich glaube, dass die Welt hilft. (…) Manchmal ist die Rettung aber fast so schmerzhaft wie der Schmerz selbst.

Ein Dasein „zwischen Lebenslust, Übermut und Verzweiflung“ – so umschreibt ein Beitrag von Radio Prag International 2013 das bewegte, von extremen Höhen und Tiefen geprägte Leben der tschechischen Journalistin und Übersetzerin Milena Jesenská. In ihren jungen Jahren eine ungestüme Individualistin, wird sie später zur radikalen Kämpferin für Gerechtigkeit und Menschenwürde.

Milena wird am 10. August 1896 in Prag als Tochter einer gesellschaftlich etablierten Familie geboren. Ihr Vater Jan Jesensky ist Zahnmediziner und lehrt an der Prager Universität.

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Marceline Loridan-Ivens (1928-2018)

Marceline Loridan-Ivens; Rob Croes / Anefo, CC0, via Wikimedia Commons

„Man kehrt nie aus Auschwitz zurück.“

Zerbrechlich sieht sie aus, die kleine alte Dame, die am Küchentisch ihrer Wohnung im Pariser Viertel Saint-Germain-des-Prés sitzt. Sie blättert in einem Stapel von Dokumenten, Fotos und Briefen, sinnt nach und erzählt von 90 Jahren Leben. Es strengt sie an, sich zu erinnern, und erst jetzt, mehr als 70 Jahre nach Kriegsende, kann sie die dunkelsten Kapitel ihres Lebensweges in Worte fassen. Ihre feuerrot gefärbten Locken leuchten, und an den schmalen Händen funkeln überdimensionale, bunte Ringe.

Im Flur aufgereiht stehen ihre Schuhe. Es sind die Schuhe eines Kindes, Größe 33. Denn sie hat aufgehört zu wachsen, als sie mit knapp 16 Jahren ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurde.

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Teresa von Ávila (1515-1582)

Teresa von Ávila; Peter Paul Rubens, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons

„Bete nicht um leichtere Last, sondern um einen stärkeren Rücken.“

Von Gläubigen und Gottsuchenden verehrt, von der Inquisition als Ketzerin verdächtigt: Teresa von Ávila, die berühmte spanische Mystikerin, ist zu ihren Lebzeiten höchst umstritten.

In Ávila, einer von wehrhafter Stadtmauer umgebenen Provinzhauptstadt auf der kargen kastilischen Hochebene, wird Teresa am 28. März 1515 als drittes Kind von Juan Sánchez und seiner zweiten Frau Beatriz geboren. Ihr Vater ist ein „Converso“ aus Toledo, der sich der Judenverfolgung Ende des 14. Jahrhunderts durch den Übertritt zur christlichen Religion entziehen will. Die wohlhabende Familie erwirbt einen Adelstitel und lässt sich in Ávila nieder.

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