Marceline Loridan-Ivens (1928-2018)

Marceline Loridan-Ivens; Rob Croes / Anefo, CC0, via Wikimedia Commons

„Man kehrt nie aus Auschwitz zurück.“

Zerbrechlich sieht sie aus, die kleine alte Dame, die am Küchentisch ihrer Wohnung im Pariser Viertel Saint-Germain-des-Prés sitzt. Sie blättert in einem Stapel von Dokumenten, Fotos und Briefen, sinnt nach und erzählt von 90 Jahren Leben. Es strengt sie an, sich zu erinnern, und erst jetzt, mehr als 70 Jahre nach Kriegsende, kann sie die dunkelsten Kapitel ihres Lebensweges in Worte fassen. Ihre feuerrot gefärbten Locken leuchten, und an den schmalen Händen funkeln überdimensionale, bunte Ringe.

Im Flur aufgereiht stehen ihre Schuhe. Es sind die Schuhe eines Kindes, Größe 33. Denn sie hat aufgehört zu wachsen, als sie mit knapp 16 Jahren ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurde.

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Paula Modersohn-Becker (1876-1907)

Paula Modersohn-Becker; Public domain, via Wikimedia Commons

„Ich werde noch etwas. (…) Dieses unentwegte Brausen dem Ziele zu, das ist das schönste im Leben.“

Am Ende ihres kurzen Lebens hinterlässt Paula Modersohn-Becker 750 Gemälde und mehr als 1000 Zeichnungen. Nur vier ihrer Bilder hat sie zu Lebzeiten verkauft. Ihre expressionistische Form- und Farbensprache wird erst weit nach ihrem Tod erkannt und gewürdigt.

Am 8. Februar 1876 geboren, wächst Paula Becker als drittes von sieben Kindern in einer liberal-bürgerlichen Familie zunächst in Dresden, dann in Bremen auf. Ihre Eltern legen großen Wert auf literarische, künstlerische und musische Bildung der Kinder. Schon früh entdeckt Paula ihre Talente und Neigungen, spielt Klavier, besucht Vorträge und Konzerte. Am meisten aber liebt sie den Mal- und Zeichenunterricht.

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